Der Frühling macht sich endlich bemerkbar und das Osterfest steht vor der Tür. Selbst wenn du keine christlichen Ostertraditionen pflegst, darfst du dich über die damit verbundenen Feiertage freuen. Diese sind nicht nur eine tolle Möglichkeit in den Urlaub zu fahren, sondern vor allem auch eine Chance, Traditionen und Bräuche deines Urlaubslandes auf ganz besondere Art und Weise kennenzulernen.
Wusstest du beispielsweise, dass auch einige Teile der Türkei Ostern feiern? Dass bei den Spaniern nicht Schokolade und Ostereier im Vordergrund stehen, sondern Osterprozessionen? Nein? Dann solltest du an dieser Stelle unbedingt weiterlesen, denn hier erfährst du mehr über die unterschiedlichen Osterbräuche innerhalb Europas.
Ostern in Spanien
Mit seiner langen katholischen Tradition feiert Spanien das Osterfest ganz besonders aufwendig: hier erstrecken sich die Osterfeierlichkeiten nicht nur über die Osterfeiertage, sondern über die gesamte „Semana Santa“, die „Heilige Woche“.
Von Palmsonntag bis Ostersonntag finden im ganzen Land die berühmten, zahlreichen Heiligenprozessionen statt. Dabei kleiden sich die Gläubigen als Büßer und tragen lange Kutten mit Kapuzen und Sehschlitz in denen sie hinter eindrucksvollen Tragebühnen mit Heiligenstatuen her schreiten. Dies soll den Leidensweg Christi durch Jerusalem symbolisieren. Nicht ganz so heilig ist, was unter den Kapuzen passiert: ihre Träger genehmigen sich in ihrem Schutz gern den einen oder anderen Tresterschnaps.
Den Höhepunkt der Prozessionen kannst du an Karfreitag verfolgen, bzw. von Gründonnerstag auf Karfreitag. Dort findet die Hauptprozession statt, mit der des Kreuzweges gedacht wird. Besonders beliebt sind dabei unter anderem die Prozessionen in Sevilla, Málaga, Zamora, Viveiro, Girona und den Dörfern von Aragón.
Am Ostersonntag enden die Osterfeierlichkeiten mit einem großen Fest zur Freude über die Auferstehung Christi. In manchen Teilen Spaniens findest du dann Feuer, auf denen Strohpuppen verbrannt werden, die Judas symbolisieren sollen.
Wie du merkst, spielen in Spanien Schokoladeneier zum Osterfest keine Rolle. Doch auch hier gibt es etwas Süßes, das traditionell zum Fest serviert wird: Monas de Pascua. Diesen süßen Kuchen aus Valéncia solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen!
Ostern in Griechenland
Wenn du das Glück hast, über die Osterfeiertage in Griechenland zu sein, bietet sich dir die Möglichkeit, eine Vielzahl an Festtagstraditionen zu erleben. Wird Gastfreundschaft in Griechenland sonst bereits groß geschrieben, erfährst du zu Ostern noch mehr Herzlichkeit! So wäre es keine Ausnahme, wenn du am Ostersonntag von Hotelangestellten oder einer Familie aus der nahen Umgebung an eines der unzähligen offenen Feuer eingeladen wirst. Dort wartet das knusprig gebratene, traditionelle Osterlamm darauf, von den Umstehenden gegessen zu werden.
Ein besonders magischer Ort für das griechische Osterfest ist Patmos, eine Insel mit tiefer religiöser Tradition, auf der du auch das berühmte Johanneskloster findest. Jedes Jahr an Ostern, in der Nacht der Auferstehung, macht die Heilige Flamme den weiten Weg von Jerusalem auf die Insel.
Ein weiterer besonderer Ort, den du zu den Osterfeierlichkeiten nicht verpassen solltest, ist Korfu: hier erlebst du eine spektakuläre Karfreitagsprozession, bei der eine Musikkapelle den großen Prozessionszug hinter dem Schrein des Schutzpatrons Spyridon, durch die Stadt begleitet. Am darauffolgenden Tag findet hier gleich ein weiteres beeindruckendes Event statt: die Einheimischen werfen Tonkrüge von den Balkonen und Fenstern auf die Straße, wo sie in den Gassen zerschmettern. Diesen Brauch zu Ehren der Auferstehung nennen die Kofioten „Botides”.
Außerdem wird die Auferstehung Jesu in Griechenland, ähnlich wie bei uns an Silvester, mit knallenden Feuerwerkskörpern gefeiert. Man wünscht Nachbarn und Freunden „chronia pola“, was so viel bedeutet wie „Frohes neues Jahr“ und tatsächlich mit unseren Neujahrswünschen vergleichbar ist.
Ostern in der Türkei
Ostern feiern in der Türkei, geht das? Obwohl die Türkei größtenteils muslimisch geprägt ist, gibt es tatsächlich türkische Traditionen rund ums Osterfest, vor allem in Ostanatolien.
Ein Brauch wird dir vielleicht sogar bekannt vorkommen: das Backen eines Hefezopfs. Genau wie bei uns in Deutschland wird auch in Teilen der Türkei zum Osterfest ein leckerer Hefezopf gebacken. In der Türkei wird vor dem Backen noch eine Münze im Teig versteckt und wer diese anschließend auf seinem Teller findet, den erwarten Glück und Gesundheit.
Wer nicht zu den Glücklichen zählt, welche die Münze im Hefezopf gefunden haben, muss sich trotzdem keine Sorgen um seine Zukunft machen. Ein weiterer Brauch ist auch gleichzeitig eine weitere Chance auf das Glück: man nehme zwei Personen und jeweils ein Osterei. Diese werden nun von beiden Beteiligten gegeneinander schlagen. Derjenige, dessen Ei nicht zerbricht wird – rate mal – genau: mit Gesundheit und Glück gesegnet.
Wir hoffen, es waren einige interessante Informationen rund ums Osterfest für dich dabei. Bleibt von unserer Seite nun noch, dir ein „Frohes Osterfest“ zu wünschen oder „Hayırlı Paskalya!“, wie man in der Türkei sagt.